Von Unken haben fast alle Menschen schon einmal gehört (mindestens durch das Märchen vom Räuber Hotzenplotz, wo eine Unke vorkommt, wenn ich mich nicht täusche). Kaum einer hat eine Vorstellung, wie sie aussehen. Fast alle sind dann verblüfft, wie klein (und wie schön) sie sind.
Ich will eine Lanze für die Haltung von Unken brechen, denn ich halte sie für äußerst amüsante, sehr widerstandsfähige Pfleglinge, die für Menschen, die Freude an Aquaterrarien haben, ein Genuss sein können. Dies gilt insbesondere für die chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis), die gegenüber unseren einheimischen Vertretern (B. bombina und B. variegata) einige Vorteile hat: Erstens ist sie hübscher. Zweitens muss ihr Erwerb/Besitz nicht bei den Behörden angezeigt werden. (Das werden viele Menschen wahrscheinlich als einen Vorteil betrachten, während ich es begrüßen würde, wenn nicht nur die geschützten Tiere meldepflichtig wären, wie zum Beispiel unsere einheimischen Unken, sondern alle „Exoten“ bzw. Nicht-Haustiere – aber das ist ein anderes Thema). Drittens sind die chinesischen Unken um Unterschied zu den einheimischen leicht zu beschaffen, und zwar viertens zu einem bedeutend günstigeren Preis.
Mein Eindruck ist, dass die jederzeitige Verfügbarkeit und der niedrige Verkaufspreis der chinesischen Rotbauchunke ihre Attraktivität stark beeinträchtigt hat. Aus der Sozialpsychologie ist ja gut bekannt, dass wir ein knappes Gut, zumal wenn es dann auch noch teuer ist, höher bewerten als ein jederzeit verfügbares und erschwingliches.
Ich habe sowohl die einheimische Gelbbauchunke als auch die chinesische Rotbauchunke lange Jahre gehalten und in großer Zahl nachgezüchtet (übrigens im Unterschied zur einheimischen Rotbauchunke, bei der mir eine Nachzucht nie gelungen ist).
Für den Einstieg in das Terrarienhobby ist die chinesische Rotbauchunke (die auch in Korea sehr häufig ist) hervorragend geeignet. Aber sie ist eben nicht nur ein „Anfängertier“, sondern auch mir als „altem“ Terrarianer bereiten die Tiere weiterhin viel Freude.
In einer separaten Notiz habe ich eine kleine Aufzählung beachtenswerter Aspekte für die Pflege von Unken vorgenommen. Ich hatte sie einmal für Anfänger verfasst. Angehängt sind noch ein paar Fotos von Tieren aus meinem (ehemaligen) Bestand.