Entwicklung von Larven des grünlichen Wassermolchs

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Diese Mitteilung soll einige Anhaltspunkte geben, wie bei grünlichen Wassermolchen (Notophthalmus viridescens) die Larvenentwicklung verläuft und woran man an den Larven erkennen kann, dass die Metamorphose kurz bevor steht, also der Abschluss der Larvenperiode. Ich habe nachfolgend sechs Entwicklungsstadien bildlich dokumentiert:

Das erste Bild zeigt eine Larve kurz nach dem Schlüpfen (Stadium I). Es sind wirklich winzige Tierchen – ohne Brille entdecke ich sie nie!

Larve von N. viridescens, Stadium 1

Schon einige Tage später sieht sie dann schon etwas „vollständiger“ aus (Stadium II): die Hautsäume sind gut zu erkennen, die es den Larven nun besser erlauben, im Wasser umher zu schwimmen, und auch die Kiemen sind ausladend und gut zu erkennen.

Larve von N. viridescens, Stadium 2

Das folgende Bild zeigt eine bereits deutlich weiter entwickelte Larve (Stadium III), die schon einige Wochen unterwegs ist. Typisch für die Larven in diesem Entwicklungsabschnitt ist die beinahe durchsichtige Haut. Tatsächlich lassen sich bei den Tieren (mit der Lupe) innere Organe gut erkennen.

Larve von N. viridescens, Stadium 3

Im weiteren Verlauf der Larvenentwicklung, deren Tempo wiederum vor allem von der Wassertemperatur und dem Futterangebot abhängig ist, zeigt sich bei den Larven eine zunehmende Färbung der Haut (Stadium IV). Während die Tiere vorher pergamentfarben oder „durchsichtig“ wirkten, sind sie nun kontrastreich gegen den Hintergrund erkennbar.

Larve von N. viridescens, Stadium 4

Das nachfolgende Bild zeigt eine nochmals weiter entwickelt Larve (Stadium V), bei der bereits die für die Landphase charakteristischen schwarzen Pünktchen an den Seiten sichtbar werden (auf diesem Bild am ehesten am Schwanz erkennbar). Die Kiemenbüschel sind dagegen noch gut ausgebildet und kräftig durchblutet, also noch in Gebrauch. Gleichwohl beginnen die Larven in diesem Stadium schon parallel zur Kiemenatmung an der Wasseroberfläche nach Luft zu schnappen. Zugleich bilden sich die Hautsäume am Schwanz und auf dem Rücken zurück, wie man es bei dem abgebildeten Tier schon gut erkennen kann.

Larve von N. viridescens, Stadium 5

Wenn die Larve kurz vor dem Landgang ist (Stadium VI), sind die Kiemenbüschel nur noch als kleine Stümpfe zu erkennen und die Hautsäume über dem Rücken bis zur Schwanzspitze sind verschwunden, was ihnen auch das Schwimmen erschwert. In diesem Stadium sind bloß als gelbe Flecken schwach erkennbar, was sich nach dem Landgang als umrandete rote Pünktchen für diese Art so charakteristisch erweisen wird.

Larve von N. viridescens, Stadium 6

Wenn sie so aussehen, ist es höchste Zeit, dass die Larven etwas zum Verlassen des Wassers vorfinden, sonst ertrinken sie bald!

Man kann eine Larve in diesem Stadium auch aus dem Wasser herausfischen und direkt in ein Waldbecken überführen. Sie kommen damit zurecht. Schonender und natürlicher ist es allerdings, den Zeitpunkt zum vorläufigen Verlassen des Wassers und zum Abschluss der Metamorphose ganz der Larve selbst zu überlassen. Ebenso wie bei der späteren Rückkehr in das Wasser können die Tiere solche Zeitpunkte von alleine am besten erkennen. Sie benötigen dafür durchaus nicht unsere Hilfe (siehe auch meinen Beitrag zur „Gewöhnung“ an den Wasseraufenthalt).

Die weiteren Schritte bei der Aufzucht von grünlichen Wassermolchen habe ich an anderer Stelle beschrieben, hier insbesondere bezüglich der geeigneten Behälter und deren Einrichtung, bis die Tiere dann später wieder in das Wasser zurückkehren.