Der folgende Text greift ein Thema aus der ausgezeichneten Artbeschreibung von Hunzinger & Lannoo zu Notophthalmus viridescens (Nv) auf, wie sie im englischen Original auf der Amphibiendatenbank amphibia.web frei zugänglich ist. Nicht referiert werden hier die zahlreichen Quellen zu einzelnen Aussagen, für die man bei Interesse in den englischen Originaltext gehen sollte.
Weitere Informationen zu meiner Zusammenfassung der Artbeschreibung von Hunsinger & Lannoo finden sich hier.
Der Lebensraum von adulten Nv, also von ausgewachsenen und geschlechtsreifen Tieren, seien Kleingewässer, Teiche, Nassgebiete, langsam fließende Kanäle und Bäche. Sie würden dort überwiegend an offenen, sonnenexponierten Abschnitten gefunden und bevorzugten Bereiche mit starker Vegetation. Ebenso wie die juvenilen Landgänger seien die adulten Tiere wärmeliebend, d.h. sie hielten sich bevorzugt in der Warmwasserzone (thermokline) und nicht im kälteren Tiefenwasser auf. Im Winter könne man an eisfreien Stellen im Wasser verbliebene Molche in Gruppen beobachten (bei Wassertemperaturen von 5° bis 6°).
Auch im Wasser bildeten die Tiere Reviere, die sie verlassen würden, wenn der Wasserstand dies erfordere, an die sie aber zurückkehrten, wenn etwa nach starken Regenfällen die entsprechenden Bereiche wieder gut überflutet seien. Über eine Markierung oder Verteidigung von Revieren gegen andere Individuen sei aber nichts bekannt.Populationen, die eher flache Laichgewässer nutzten, würden diese im Spätsommer (August/September) verlassen. Die geschlechtsreifen Molche verließen das Wasser, um Austrocknung und Hitzestress zu vermeiden. (Die Rückbildung der Schwimmhäute und der Wassertracht erfolgt also typischerweise bei Temperaturanstieg und eher niedrigem Wasserstand). Während der Landphase entsprächen die Molche in Aussehen und Verhalten weitgehend den noch nicht geschlechtsreifen Jungmolchen.
Was die Überwinterung anbetrifft, scheint über die dafür in der Natur aufgesuchten Orte bislang wenig bekannt zu sein. Eine Veröffentlichung berichtet über einen Fundort in Illinois, wo Nv zusammen mit anderen Amphibien im eisfreien Wasser bei 1,5° gefunden wurde. Andere Berichte zeigen Ähnliches wie bei unseren einheimischen Molchen, nämlich dass 20 bis 40 Exemplare an einem Ort eng zusammengekauert angetroffen werden.
In permanenten Gewässern kommt auch die Überwindung im Wasser vor, wobei der Stoffwechsel auf niedrigerem Level aktiv bleibe, insofern sowohl Nahrungsaufnahme als auch Häutung vorkäme. (Laut einer persönlichen Mitteilung von Prof. Lannoo gibt es bei Nv auch die Überwinterung unter einer geschlossenen Eisdecke).
Wie bezüglich der anderen Merkmale, gilt wohl für die in der Natur erreichte Lebenserwartung eine beträchtliche Varianz zwischen Populationen aus unterschiedlichen Bundesstaaten. Die Mehrzahl der bislang untersuchten Funde habe ein Alter zwischen drei und neun Jahren aufgewiesen, in Kanada habe man Individuen von 13 Jahren gefunden und für Virginia wurde ein Bericht zitiert, wonach Männchen ein Höchstalter von 15 Jahren und Weibchen eines von zwölf Jahren erreicht hatten.
Was die Ernährung von Nv anbetrifft, gilt für die adulten Molche ebenso wie für die Larven, dass sie ausschließlich Lebendfutter aufnähmen, hier allerdings mit einem sehr breiten Spektrum (unter anderem Krebstiere und andere Wasserinsekten, kleine Fische, Laich und Larven der eigenen Art ebenso wie von fremden Arten). Die Nahrungssuche erfolge überwiegend am Vormittag.
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