Teil 4: Jungmolche des grünlichen Wassermolchs im Landhabitat

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Der folgende Text greift ein Thema aus der ausgezeichneten Artbeschreibung von Hunzinger & Lannoo zu Notophthalmus viridescens (Nv) auf, wie sie im englischen Original auf der Amphibiendatenbank amphibia.web frei zugänglich ist. Nicht referiert werden hier die zahlreichen Quellen zu einzelnen Aussagen, für die man bei Interesse in den englischen Originaltext gehen sollte.
Weitere Informationen zu meiner Zusammenfassung der Artbeschreibung von Hunsinger & Lannoo finden sich hier.

Um die bewaldeten Landhabitate zu erreichen, die zumeist 800 m vom Laichgewässer entfernt lägen, benötigten die Jungmolche von Nv etwa ein Jahr. Jungmolche seien tagsüber ebenso wie nachts aktiv, bevorzugt an regnerischen oder feuchten Tagen. Ihre hauptsächliche Aktivitätsperiode seien der Mai und Juni sowie der Herbst, während sie in trockenen und in kalten Perioden Schutz unter Laub und verrottendem Holz suchten. Bei Temperaturen unter 10° würde man Jungmolche kaum zu Gesicht bekommen, ab 12° würden sie aktiv, wobei sie Umgebungstemperaturen von 26° bis 28° favorisierten. [Weil sich dies um eine für viele Terrarianer wohl eher verblüffende Feststellung handelt, sei sie hier wörtlich wiedergegeben: Der mit Quelle zitierte Wissenschaftler Pough „found that efts select for environmental temperatures of 26°-28°.“]

Während des Landaufenthalts weiteten die Jungmolche ihre Reviere im Verlauf der Jahre aus und kehrten aber zum Unterschlupf zurück. (Revier meint hier den Bereich, in dem die Tiere herumwandern. Ein Markieren oder Verteidigen dieses Bereichs gegen Artgenossen, wie es bei im eigentlichen Sinne revierbildenden Arten üblich ist, z.B. bei vielen Leguanarten, soll damit nicht gemeint sein). Solche Reviere könnten 250 m² bis 350 m² groß sein. Die Ortstreue der Tiere zeige sich daran, dass man Jungtiere in Folgejahren nur wenige Zentimeter (!) vom ursprünglichen Fundort wiedergefunden habe.

Zur Ernährung während des Landaufenthaltes erwähnt der Bericht, dass Nv sich von sehr verschiedenartigen Wirbellosen ernähren würde (die Analysen hätten gezeigt, dass das Nahrungsspektrum sich über Wirbellose aus 58 biologischen Familien und 25 Ordnungsklassen erstrecke). Regelmäßig könne man Ende August und September juvenile Nv in Gruppen um Pilze versammelt finden, wo sie Zweiflügler erbeuteten, die von diesen Pilzen angezogen würden.

Die Dauer des Landaufenthalts bis zum Erreichen der Geschlechtsreife schwanke zwischen Populationen in verschiedenen Bundesstaaten ganz beträchtlich. Die kürzeste Periode scheint ein Jahr zu sein, und insgesamt liegt sie für Populationen in südlicheren Bundesstaaten deutlich niedriger. Die längste Periode wurde für Massachusetts (7 Jahre!) berichtet. Männchen erreichten die Geschlechtsreife etwas eher als Weibchen. Die Geschlechtsreife wird offenbar nicht primär durch das Alter (bzw. die Dauer des Landaufenthalts) bestimmt, sondern durch die Körpergröße, wobei es diesbezüglich Unterschiede zwischen Populationen in verschiedenen Staaten gebe. Die kleinsten die Geschlechtsreife erlangenden Nv seien jene aus dem Küstenabschnitt bei New York, wo sie bei Erreichen der Geschlechtsreife erst 5 – 6,5 cm lang seien. Demgegenüber seien jene aus dem Westen von North Carolina bei Erreichen der Geschlechtsreife 8,5 – 9 cm lang.

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