Schwimmpflanzen als nützliches Strukturelement im Aufzuchtbecken für Molche

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Ich habe vor einiger Zeit durch die Rücksendung eines adulten Molches, der aus meiner Zucht stammt, und den die Halterin nicht mehr weiter pflegen wollte, in dessen Transportbehälter eine Pflanze „importiert“ bekommen. Sie hat sich seitdem bestens weiterentwickelt und ich konnte sie leicht als Riccia fluitans identifizieren.

Wie man dem entsprechenden Beitrag in Wikipedia entnehmen kann, handelt es sich um ein den Lebermoosen zugehöriges Pflänzchen, das sowohl über wie unter Wasser gedeiht, vor allem aber als Schwimmpflanze, wo es dichte Teppiche direkt unter der Wasseroberfläche ausbildet.

Als Aquarienpflanze ist sie seit langer Zeit gut bekannt, und es wird für sie eine hohe Genügsamkeit bezüglich Temperatur und Wasserqualität vermerkt, wie ebenso, dass man die Pflanze auch durch Anbinden an Steinen oder Holz auch am Bodengrund oder jedenfalls deutlich unter der Wasserlinie ansiedeln kann. Dort haftet das Moos an und bildet regelrechte „Rasen“ aus, jedenfalls bei hoher Lichteinwirkung. Letzteres ist in unseren Aquaterrarien oftmals gerade nicht gegeben, denn die Lichtquelle ist im Vergleich zu Aquarien noch einmal deutlich von der Wasseroberfläche entfernt. Zudem bricht die Wasseroberfläche selbst ja auch das Licht, so dass am Bodengrund zumeist keine große Helligkeit mehr erzielt wird.

Ich möchte dieses Pflänzchen, von dem ich bei Interesse fast das ganze Jahr über welche abgeben kann, hier vor allem als Schwimmpflanze empfehlen. Dies vor allem bei der Aufzucht von Molchlarven. Letztere pflegen wir ja nicht im Aquaterrarium, sondern in (zumeist kleinen) Aquarien. Hier stellen die teils mehrere Zentimeter dicken Moospolster unter der Oberfläche erstens einen wertvollen Raum dar, in dem sich Futtertiere unserer Larven bevorzugt aufhalten. Zweitens finden die durch kannibalische Geschwister bedrohten Larven einen guten (Sicht-) Schutz voreinander. Drittens ist die relative Verdunkelung des unter den Schwimmpflanzen befindlichen Raums bei den Aufzuchtbecken für Molche nicht weiter tragisch. Im Gegenteil, denn denen sagt das „Halbdunkel“, das die Schwimmpflanzen erzeugen, sogar durchaus zu.

Polster eines Sternlebermoos unter der Wasseroberfläche

Aufsicht auf ein großes Polster von Riccia fluitans im Aquaterrarium; ein beliebter Sitzplatz auch für Unken

Sternlebermoos

Seitenansicht auf dasselbe Moospolster, woraus ersichtlich wird, wie gut ein solches Dickicht insbesondere kleinen Molchlarven Schutz bietet vor (kannibalischen) größeren „Geschwistern“

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