Bei Fröschen ist es offensichtlich, dass sie hören können. Immerhin produzieren die Männchen Schallgeräusche, mindestens während der Laichphase, so dass die akustische Wahrnehmung hier bedeutsam ist. Lange war hingegen unklar, ob auch Schwanzlurche Geräusche verarbeiten können.
Einer Veröffentlichung spanischer Autoren zufolge, die ihre experimentelle Untersuchung dazu in 2004 veröffentlicht haben (siehe unten), lässt sich diese Frage mindestens mit Blick auf den Marmormolch (Triturus marmoratus) bejahen!
Den Nachweis für die Fähigkeit von Marmormolchen, sich akustisch zu orientieren, also hören zu können, erbrachten die Autoren auf sehr pfiffige Weise: Sie setzten die Marmormolche (Versuchstiere) auf einer „Bühne“ (Versuchsfläche) dem Quaken von Kröten aus, die systematisch aus unterschiedlichen Richtungen riefen. Aus der einen Richtung kam das Quaken der Kreuzkröte (Bufo calamita), aus der anderen Richtung das der Wechselkröte (Bufo viridis). Während die Rufe der Kreuzkröte den Marmormolche „bekannt“ sein mussten, weil diese Kröte zusammen mit Marmormolchen in der Natur vorkommt, lebt die Wechselkröte nicht auf dem spanischen Festland, sondern auf den Balearen, wo die Marmormolche wiederum nicht vorkommen. Es zeigte sich nun, dass die Marmormolche jeweils in die Richtung der rufenden Kreuzkröten wanderten, deren Rufe ihnen dann ja ein Gewässer anzeigten, nicht aber in die Richtung der Wechselkröte, mit deren Quaken/Tönen die Molche offenbar nichts verbanden.
F. Javier Diego-Rasilla & Rosa M. Luengo (2004) Heterospecific call recognition and phonotaxis in the orientation behavior of the marbled newt, Triturus marmoratus. Behavioral Ecology and Sociobiology, Band 55, Ausgabe 6, S. 556-60.