Die Aufzucht von jungen Feuerbauchmolchen der Spezies Hypselotriton cyanurus mag Fragen aufwerfen insbesondere, wenn es um die Landphase geht. Vereinzelt gibt es Stimmen, nach denen eine Landphase bei dieser Art glatt übersprungen werden kann, man die Molche also von Beginn an aquatil aufzieht.* Hier stellen sich Fragen der Ernährung gemeinhin nicht, denn (gefrorenes) Futter lässt sich dann ja in reichlicher Auswahl und leicht (über den Aquarienhandel) beschaffen. Ab weil erstens das Überspringen der Landphase definitiv nicht der Natur dieser Tiere gemäß ist, und weil es zweitens sicher neben mir noch weitere Halter gibt, die sich in der Haltung an den natürlichen Bedürfnissen dieser Molche orientieren, mag die Frage legitim und wichtig sein, was man denn diesen jungen Molchen während der Landphase am besten auftischt.
Hierzu kann ich bisher nur meine persönlichen Erfahrungen anbieten. Diese besagen recht klar, was bei H. cyanurus, etwa in deutlichem Unterschied zu N. viridescens, die ich auch lange gepflegt und gezüchtet habe, leider NICHT gut geht: Drosophila! Statt dessen gibt es eine sehr klare Präferenz für wurm- und raupenartige Futtertiere hat.
Drosophila werden nur gelegentlich einmal gefressen, was schade ist, denn diese lassen sich nicht nur besondere gut und leicht selbst züchten, sondern sie sind insbesondere sehr gut als „Fähren“ verwendbar, um die wichtigen ergänzenden Mineralstoffe und Vitamine in die Tiere zu bekommen, indem man die Futtertiere vor der Verfütterung damit bepudert. Dies ist nicht zuletzt wichtig zur Vermeidung der stets auf Haltungs- bzw. Ernährungsfehlern beruhenden Knochenkrankheit.
Neben den raupen- und wurmartigen Futtertieren werden von jungen cyanurus-Molchen aber Springschwänze und andere Kleininsekten sehr wohl gefressen. Nacktschnecken scheinen zumindest die jungen Molche noch nicht zu mögen, während sie von den älteren Tieren sehr gerne genommen werden.
Mich würde interessieren, welche Erfahrungen andere Halter diesbezüglich machen. Vielleicht git es dazu ja einmal einen Kommentar?
* [Quelle wird nachgereicht]
Hallo,
Zur Aufzucht habe ich folgende Frage: Ist es relevant wie hoch der Wasserstand ist in welchem sich die Molcheier befinden? Wie hoch sollte dann der Wasserstand sein, wenn die Babymolche geschlüpft sind?
Liebe Grüße
Guten Abend Eva! Vielen Dank für diese interessante Frage. Ich kann mich nicht entsinnen, irgendwo etwas zum empfehlenswerten Wasserstand gelesen zu haben. Falls es jemand besser weiß, gerne hier mit einem Kommentar ergänzen!
Da die Molchlarven nach dem Schlupf überwiegend auf dem Boden herumliegen, könnte man sagen, dass der Wasserstand eigentlich egal ist. Wichtiger als die Höhe wäre allemal die Fläche, also lieber in einem Becken mit 60 cm Kantenlänge einen Wasserstand von 5 cm zu haben, als bei gleichem Wasservolumen ein Becken mit Kantenlänge 30 cm zu nutzen, das dann einen knapp 20 cm messenden Wasserstand hätte. Dieser Gesichtspunkt ist aber nur wichtig, wenn man eine Vielzahl von Larven aufziehen will, und er bezieht sich hier auf den Aspekt des Kannibalismus bzw. der wechselseitigen Schädigung von Larven, insbesondere Larven unterschiedlicher Größe. Die größere Fläche ermöglicht den Larven das Ausweichen voreinander. (Über die Larven der grünlichen Wassermolche der Gattung Notophthalmus vidirdescens hatte ich zum Beispiel einmal gelesen, dass sie sich von Natur aus eher im flachen Wasser, also an den Randzonen der Laichgewässer, aufhalten und dass sie dort gewissermaßen nach Körpergröße sortierte Areale besiedeln).
Was man statt des Wasserstandes allerdings beachten sollte, ist das Wasservolumen. Das sollte nicht zu groß bemessen werden. Wer also etwa bloß 20 Larven aufziehen will, kann dies – mindestens in den ersten Wochen – problemlos in einem Becken mit 10 Liter Fassungsvermögen tun. Und ein solches Becken wäre auch besser geeignet, als ein 60 Liter Becken – jedenfalls wenn letzteres voll mit Wasser gefüllt ist. Wird ein solches, wesentlich größeres Becken dagegen mit vergleichbar wenig Wasser befüllt, zieht man die Larven also bei großer Fläche und niedrigem Wasserstand auf, ist das größere Becken gleichwertig oder sogar von Vorteil. Hintergrund dieser Überlegung ist, dass die Molchlarven gerade anfangs eher Ansitzjäger sind als dass sie umherstreifen. Das führt natürlich nur zu einem guten Resultat, also einem ausreichend gefüllten Bauch und einem dadurch gesicherten Wachstum, wenn auch immer wieder Kleinfutter vorbeikommt. Die Futterdichte ist hier also gewissermaßen der Schlüssel für die Antwort. Eine hohe Futterdichte erreiche ich natürlich leichter bei einem eher knapp bemessenen Wasservolumen. Wenn ich dieses Volumen dann durch nierdrigeren Wasserstand auf eine größere Fläche verteile, ist’s noch einmal besser, weil dannn dieselbe Anzahl Larven auf dem Boden bessere Bedingungen zum Ausweichen voreinander findet.
Kurzum: Futterdichte ist der primäre Gesichtspinkt, der spricht eher (aber nicht automatisch) für ein geringeres Wasservolumen, das mit einem niedrigeren Wasserstand einhergehen kann, aber nicht muss (je nach den Abmessungen des Beckens, das man benutzt).
Hope this helps. Und nochmals Danke für die interessante Frage!