Endlich im Wasser!

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Im August 2021 habe ich von einer Terrarianerin aus Süddeutschland fünf Jungmolche von Triturus marmoratus erworben, die in dem Jahr erstmalig an Land gegangen waren. Natürlich waren die Tiere und wurden die Tiere von mir gemeldet. Und seitdem in einem geräumigen Waldbecken gehalten, wie man es wohl auch für Salamander benutzen würde.

Die Molche haben sich dort gut entwickelt, waren natürlich überwiegend nicht zu sehen, da sie wie die anderen europäischen Molche während der Landphase nachtaktive (und durchaus nicht jede Nacht aktive) Tiere sind. Umso mehr sehnte ich mich der Geschlechtsreife dieser Tiere und ihrer erstmaligen Rückkehr ins Wasser entgegen. Aber woran war die zu erkennen? Wann wollten die Molche zurück in ihr (Laich-)Gewässer?

Auch, wenn das Waldbecken geräumig war, war es doch nicht so geräumig, dass es auch noch einen großen Wasserteil enthielt, in den die Tiere hätten einwandern können, wenn ihre Natur das von ihnen erwartete. Also musste ich kleine „Versuche“ unternehmen, indem ich einzelne Molche aus dem Waldbecken in ein vorbereitetes 60er Standardbecken umsetzte, das nur einen kleinen Landteil und einen flachen Wasserteil hatte (Wasserhöhe < 5cm, damit die Tiere im Wasser nicht in Stress geraten würden, wenn sie mit dem angebotenen Wasser noch nichts „anfangen“ konnten).

Mit diesem probeweisen Umsetzen in ein solches Aquaterrarium hatte ich im Spätsommer letzten Jahres erstmalig begonnen und zwar bei Männchen, wenn diese tagsüber ungewöhnlicherweise unterwegs waren. Bis zu diesem Frühjahr hatte aber keine dieser Umsetzungen den erhofften Erfolg. Stets brach ich den Versuch nach spätestens drei Tagen ab, wenn die umgesetzten Tiere sich im neuen Becken mehr oder weniger strikt nur auf dem kleinen trockenen Bereich, also dem Landteil, aufgehalten hatten.

Im März, also vor 14 Tagen, ist nun aber endlich das erste Männchen ins Wasser gewechselt, ziemlich genau vier Jahre nach seiner Metamorphose zum Landgänger. Nachdem es mehrere Tage im flachen Wasserteil verblieb und dort auch gefressen hatte, kam es in ein anderes Standardbecken mit Wasserstand 15 cm und einem nur noch sehr kleinen Landteil.
Kaum im tieferen Wasser, begann der Rückenkamm auch schon erkennbar größer zu werden, den man auf dem abgebildeten Foto schon sehr schön erkennen kann. Das abgebildete Tier ist nun in einem geräumigen (120 cm langen) Becken im Freien untergebracht, also bei Wassertemperaturen von ca. 8°, wo es aber jederzeit auch auf einen Landteil wechseln kann. Der ist zwar geräumig, hat aber wenig temperaturgeschützte Bereiche, weshalb ich die Noch-Landgänger dort nicht unterbringen möchte, denn die Nachttemperaturen sind zumindest bei uns im Norden derzeit noch knapp bei Null Grad. Das macht im Wasserteil nicht viel aus, denn dort kommt es nicht zu raschen Abkühlungen. An Land wäre es mir aber bedenklich. Also bleiben die Landgänger weiter im Keller in ihrem „Waldbecken“, von wo sie über den Zwischenschritt der 60er Standardbecken hoffentlich bald auch den Weg in mein großes Außenaquarium finden werden – und von mir dann endlich ausgiebig beobachtet werden können.

Junges, geschlechtsreifes Männchen von Triturus marmoratus, das seit zwei Wochen erstmalig wieder ins Wasser zurückgekehrt ist und nun den Rückenkamm ausbildet.