Charakteristisches Foto einer chinesischen Rotbauchunken

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Bombina orientalis an der Frontscheibe

Ja, dies ist in meinen Augen ein „charakteristisches“ Foto für Bombina orientalis, die chinesische Rotbauchunke. In diesem Fall ist es ein gut einjähriges Jungtier, noch mit eher gelbem statt mit rotem Bauch. Charakteristisch ist ein solches Foto für alle meine Unken, besonders aber für B. orientalis, weil Unken ausgesprochen interessiert und neugierig sind. Dass diese junge Unke direkt an der Frontscheibe sitzt und ins Zimmer schaut, passt also zu dieser „neugierigen“ Haltung. Die wird übrigens erworben, das heißt sie überlagert eine eigentlich natürliche Haltung der Vorsicht. Denn bei vermeintlicher oder tatsächlicher Gefahr ergreifen die Tiere sofort die Flucht ins Wasser, gehen dort erstmal auf Tauchgang. Im Terrarium ist es etwa der Trittschall oder eine rasche Bewegung unmittelbar am Terrarium, wodurch „Gefahr im Verzug“ vermittelt wird.

Insbesondere bei im Terrarium gehaltenen Tieren, die mindestens gelegentlich von der Pinzette gefüttert werden, so dass das Auftauchen eines Riesen vor der Scheibe regelhaft mit dem Stillen von Hunger assoziiert wird, wandelt sich diese natürliche Vorsicht in Zutraulichkeit und Neugier.
Wer seinen Tiere eine Winterruhe ermöglicht, wird nach der Winterruhe feststellen, dass diese Neugier und Zutraulichkeit erst einmal wieder verschwunden und die alte Vorsicht wieder da ist. Aber schon recht bald kehren Neugier und Zutraulichkeit dann zurück.

Unken sind, um es kurz zu machen, in meinen Augen wunderbaren Pfleglinge, an denen man viel Freude hat. Man tut sich mit anderen Worten keinen Gefallen, wenn man um sie einen Bogen macht, weil sie vermeintlich nur etwas für „Anfänger“ seien (und man sich selbst gar nicht mehr für einen solchen Anfänger hält).