Eiablage und „Schlupfquote“ beim blauen Feuerbauchmolch

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Für den Marmormolch (Triturus marmoratus) ist bekannt, dass längst nicht alle Eier zu Larven ausreifen, auch längst nicht alle befruchteten Eier. Dies hat bei den Marmormolchen wohl mit einem genetischen Markmal zu tun, das die Ausreifung des Empryos ab einem bestimmten Stadium stoppt. Dieser gewissermaßen vorprogrammierte Verlust innerhalb der Emryonalentwicklung betrifft ziemlich genau 50 % der Eier! (Diese Angaben habe ich der sehr lesenswerten Haltungsbeschreibung von Giacomo Tonelli entnommen)

Für die blauen Feuerbauchmolche (Hypselotriton cyanurus) sind mir gar keine vergleichbaren Zahlen bekannt, also wie groß der Schlupferfolg nach abgelegten Eiern ist. Da ich zur Begrenzung meines Zuchtaufwandes inzwischen dazu übergegangen bin, die Eier an interessierte Molchhalter abzugeben (statt die Larven oder die fertigen Molche, was ich in kleinerem Umfang aber immer noch mache), interessierte mich natürlich, wie es eigentlich um die Wahrscheinlichkeit bestellt ist, dass aus abgelegten Eiern nicht nur Emryonen werden, sondern lebensfähige Larven.

Ich habe dafür die von meinem ältesten Weibchen (F-Null) abgelegten bzw. eingewickelten Eier in einer separaten Schale aufbewahrt und durch Auszählen verglichen, wie viele Larven ich aus demselben Gefäß am Ende entnehmen konnte. Zu meiner Überraschung waren es 48 Larven von 46 gefalteten Blättern. Eine Schlupfquote von über 100 % macht natürlich gar keinen Sinn. Anscheinend war bei (mindestens) zwei Blättern mehr als ein Ei eingepackt gewesen. So oder so ist eine Schlupfquote von ca. 100 % natürlich fabelhaft – und übertrifft meine Erwartungen! Immerhin konnte und musste man damit rechnen, dass es in dem einen oder anderen Fall zu verpilzenden Eiern oder Embryonentod kommen würde. Das ist auch mit Sicherheit der Fall, aber offentlichtlich so selten, dass es in der hier vorgelegten „Stichprobe“ von immerhin 46 Eiern nicht ein einziges Mal vorgekommen ist.

Für meine Kunden, denen ich auf Bestellung Eier von H. cyanurus zuschicke, heißt das natürlich noch lange nicht, dass sie aus zehn Eiern auch 9-10 Larven gewinnen werden. Denn im Unterschied zu meinem „Experiment“ kommt es bei ihnen nach Erhalt der Lieferung für die Eier/Embryos unweigerlich zu einem Milieuwechsel (anderes Wasser mit anderer Qualität). Das ist immer mit einem Risiko des Verpilzens oder des Entwicklungsabbruchs verbunden. Und dann kommen natürlich noch die Belastungen durch den Transport hinzu (der nicht selten deutlich länger dauert als durch den Transporteur angekündigt).