Wie ich hier bereits in verschiedenen Beiträgen erwähnt habe, kann ich mich seit diesem Jahr über die erste Nachzucht von Marmormolchen (Triturus marmoratus) freuen. Deren Elterntiere hatte ich 2021 von einer Züchterin aus Süddeutschland erworben. Die Tiere hatten damals etwa das Alter meiner nachfolgend abgebildeten 2025 NZen.
Erfreulicherweise habe ich eine sehr große Zahl an Jungmolchen, knapp 60 Tiere. Deren Metamorphose hat sich über mehr als zwei Monate erstreckt und ist noch nicht ganz abgeschlossen. Sechs Larven sind noch im Wasser.
Wegen der sehr großen Zahl an Jungmolchen müssen diese naturgemäß auf verschiedene Behälter verteilt werden, in meinem Fall drei Becken mit Grundfläche von jeweils ungefähr 60×30 cm (in zwei Fällen sind es umgewandelte 54 Liter Standardaquarien).
Geschlüpfte Molche wurden von mir so lange in denselben Behälter gesetzt, bis die (nach Rücksprache mit Frank Böhm festgelegte) Obergrenze von 20 Molchen je Becken erreicht war. Auf diese Weise habe ich nun Behälter mit Jungmolchen etwa desselben Alters, aber mit deutlichem Altersunterschied zwischen den Gruppen. Die erste Gruppe ist nun knapp zwei Monate alt, die dritte Gruppe knapp einen Monat (Alter gerechnet nach dem Tag der Metamorphose).
Und auf das Thema Verhalten und Altersentwicklung bezieht sich nun meine interessante Beobachtung, die ich hier anbieten möchte.
Denn ich habe festgestellt, dass die Jungmolche in den ersten vier Wochen kaum einmal zu sehen waren. In dem Behälter mit den ältesten Jungmolchen, die heute knapp zwei Monate alt sind, herrscht hingegen mittlerweile nahezu dauernd ein munteres Treiben! Man sieht sie sowohl auf den Schälchen mit dem Futterbrei (Drosophila) als auch um diese herum.
Von meinen Elterntieren meine ich es auch so zu erinnern, dass sie als junge Molche recht häufig auch tagsüber unterwegs gewesen und also erfreulich oft zu sehen gewesen sind. Demgegenüber sind die adulten Tiere schon lange Zeit, also deutlich vor Erreichen der Geschlechtsreife, während der Landphase so unterwegs, wie wir es von einheimischen Molchen nicht anders erwarten würden: konsequent dämmungs- und nachtaktiv! Allenfalls werden sie durch externe Reize, wie das Beregnen des Beckens, einmal angeregt, vor Einbruch der Dunkelheit aus ihren Verstecken zu kommen.

juvenile Marmormolche

Was die Gestaltung des Innenraums anbetrifft, sind alle Aufzuchtbehälter ähnlich konzipiert: es gibt zahlreiche Hohlkörper mit unterschiedlichem Durchmesser, seien es Stücke von Bambusstäben, Schlauchstücke oder auch hohle Aststücke, die die Molche sehr gerne als (trockene!) Aufenthaltsorte benutzen. Zudem gibt es gestapelte Holzrinde mit unterschiedlich dicken Spalten, in die sie sich ebenfalls sehr gerne hineinzwängen.
Der Boden ist durch eine Art von Brunnenlebermoos (aus unserem Garten) ausgelegt, wobei die kleinen Molche auch sehr gerne die Ritzen zwischen den Moosstücken benutzen, um sich zu verstecken.

im „Freisitz“


Auf überwiegend grünem Untergrund sind Jungmolche allerdings auch sehr gut getarnt. Die inzwischen zweimonatigen Jungmolche scheinen aber, wie gesagt, gar nicht mehr darauf aus zu sein, sich versteckt und unsichtbar zu halten. Im Gegenteil wählen sie nun ausgesprochen exponierte Orte aus, sei es, dass sie die Frontscheibe (25 cm hoch) emporklettern, oder sie sich auf einem Stück Holz in Position bringen, auf dem sie das ganze „Gelände“ gut übersehen können.
Einen solchen „Kindergarten“ zu beobachten, ist jedenfalls ein absolutes Vergnügen!
